Winterlinde
Tilia cordata
Der Baum des Volkes
Unter den Linden traf sich die Bevölkerung – sei dies unter der Dorf- oder der Hoflinde, wo man sich zum Tanz, zu Friedensschlüssen oder zu amtlichen Bekanntmachungen traf. Unter den Blättern der Linde wurde auch Recht gesprochen und in Einzelfällen das Urteil gleich an einem starken Ast vollzogen. Noch heute erinnern alte Linden bei Treffpunkten in Städten, Dörfern und Siedlungen an diese längst vergangenen Zeiten. In der Schweiz zählen die Murtener Linde, welche im Jahr 1476 gepflanzt wurde, die Linde von Linn, die mittlerweile ca. 670 Jahre alt ist, sowie die vielerorts landschaftsprägenden «Freiheitsbäume» auf Hügeln zu den geschichtsträchtigsten Bäumen des Landes. Bis zu 1’000 Jahre alt kann die Winterlinde werden. Am häufigsten begegnet man ihr im östlichen Mittelland, in den Nordalpen und an der Alpensüdseite.
Verwendung
Das Holz der Winterlinde ist biegsam und gut bearbeitbar. Es findet Verwendung bei Modellschreinern, Spielwaren- sowie Schuhfabrikanten; und auch bei der Herstellung von Musikinstrumenten und für Schnitzereiarbeiten vertraut man auf Lindenholz.
